Ergotherapie als eine Beschäftigungstherapie
Die Ergotherapie behandelt Beeinträchtigungen durch sinnvolle Arbeitstätigkeiten. Der Fokus liegt auf der sozio-kulturellen und persönlichen Bedeutung der Tätigkeit. Diese wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Diese Behandlungsmethode geht von sogenannten ergotherapeutischen Paradigmen aus. Eine davon sieht gute Heilungschancen für psychisch erkrankte Menschen, durch Arbeit zu genesen. Paradigm of Occupation bedeutet, dass der Mensch in der Rehabilitationsklinik durch sinnvollen Zeitvertreib genesen kann. Das Mechanistic Paradigm stellt die Beschäftigung und die sensorische Integration in den Mittelpunkt der Behandlung. Somit sollen die Menschen schneller wieder in den Arbeitsprozess integriert werden können. Das Contemporary Paradigm, also das zeitgenössische Paradigma, geht davon aus, dass die therapeutische Beschäftigung bedeutungsvoll sein muss, um Wirkung erzielen zu können bzw. als aktiver Lebensprozess gesehen wird.
Nur so kann er sich positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken. Der Mensch ist der Ausgangspunkt für die Integration in die Umwelt. Worauf basiert diese Therapiemethode? Die Ergotherapie baut auf medizinischen sowie sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen auf. Daher spielt die Selbstversorgung des Patienten eine wesentliche Rolle. Erholungsphasen in der Therapie sind ebenso wichtig, wie die ganzheitliche Sichtweise des Zustandes und der Anforderungen an den Alltag und das jeweilige Arbeitsleben. Diese basiert auf den Annahmen, dass der Mensch ein handelndes Wesen ist, selbst aktiv zu sein und am Leben teilhaben zu können, beeinflussen dessen Gesundheit und dass es immer zu Störungen oder Veränderungen kommen kann. Die Umgebung wird daher meistens als Ausgangspunkt zur Verbesserung des Zustandes herangezogen. Was sind die sechs Säulen der Ergotherapie? Dazu gehören die Populationsbasierung, die Evidenzbasierung, die Technologiebasierung, die Klientenbasierung, die Kontextbasierung sowie die Betätigungsbasierung.
Die Therapie wird somit darauf ausgerichtet, wo sich der Patient am liebsten aufgehalten hat. Die Kontext- und Klientenzentrierung wird so realisiert, indem darauf eingegangen wird, was genau gemacht wurde. Das kann ein Hobby sein. Evidenzbasierung heißt, dass das Fachwissen über das Hobby des Patienten und der Therapeutin in die Therapie miteinbezogen wird. Die Technologiebasierung erarbeitet eine Möglichkeit, trotz Einschränkungen diese Tätigkeit wieder ausüben zu können. Populationsbasierend bedeutet, dass neue Projekte im Zusammenhang mit diesem Hobby angedacht werden, sodass der Patient neue Ansprechpartner und ein Ziel hat. Welche Ziele werden verfolgt? Das Ziel steht darin, dass der Patient wieder lernt, sich im Alltag zurechtzufinden und neuen Lebensmut schöpft. Dazu gehört das Erarbeiten einer neuen Aufgabe sowie die Verbesserung der mentalen und motorischen Fähigkeiten. Dabei kommt es auch darauf an, was genau zu den Einschränkungen (Unfall, Krankheit, usw.) geführt hat. Können einige Tätigkeiten nicht mehr ausgeführt werden, wird nach Wegen und Hilfsmitteln gesucht, diese trotzdem ausführen zu können. Die Ergotherapie kann in der Geriatrie, der Chirurgie, der Orthopädie, der Onkologie, der Psychiatrie und der Pädiatrie eingesetzt werden.